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19. Oktober 2023 | News

Schiff ahoi – SAUTER beweist Automationskompetenz auch auf hoher See

Mit der Modernisierung der Automationstechnik des renommierten Forschungsschiffs Maria S. Merian demonstriert SAUTER Deutschland eindrucksvoll, dass sich Gebäudeautomation nicht auf Immobilien beschränkt. Seefest müssen dabei nicht nur die technischen Systeme sein.

Umfassende Automationssysteme von SAUTER stellen eine wichtige Grundlage für die Arbeit auf der
Maria S. Merian dar. Bildquelle: Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG

Die Weltmeere bedecken rund 70 Prozent der Erdoberfläche. Ihre Erforschung bildet die Grundlage für unterschiedlichste Bereiche der modernen Wissenschaft. Nicht zuletzt die immer bedeutsamere Klimaforschung bezieht ihre Erkenntnisse aus Daten, die auf hoher See gesammelt werden. Dabei schenken die Forschenden der Arktisregion besondere Aufmerksamkeit: Die messbaren Veränderungen der Bedingungen in dieser unwirtlichen Region liefern Rückschlüsse auf das globale Klima, machen Zusammenhänge nachvollziehbar und erlauben fundierte Prognosen und damit zielführende Handlungsempfehlungen. Gleichzeitig stellt die Forschung am Rande der arktischen Eisflächen höchste Anforderungen an Mensch und Material. Mit der Maria S. Merian verfügt das Land Mecklenburg-Vorpommern als Eigner seit 2006 über ein eisrandfähiges Forschungsschiff, das als eine der weltweit leistungsfähigsten Forschungsplattformen der interdisziplinären Forschung ganzjährig und rund um die Uhr buchstäblich bei Wind und Wetter wertvolle Daten zur Verfügung stellt.

Eine wichtige Grundlage für die Arbeit von bis zu 23 Forschenden und 23 Besatzungsmitgliedern auf der Maria S. Merian bildet die umfangreiche Automationstechnik, ohne die der Betrieb von 14 Laborräumen undenkbar wäre. Bereits mit dem ersten Stapellauf des knapp 95 Meter langen Forschungsschiffs, im Juli 2005, stach ebenso SAUTER Technologie in Gestalt des Integrated Building Management System (IBMS) EY3600 in See. In den folgenden Jahren konnte sich das beliebig skalierbare System als intelligente Basis bewähren und demonstrieren, dass auch bis zu 10.000 Meter über dem Meeresboden ein schwimmendes Gebäude eine lösbare Herausforderung für die Automationsexperten von SAUTER ist.

Geplant ist der Einsatz der Maria S. Merian bis 2040. Um in gleicher Weise fast zwei Jahrzehnte nach Inbetriebnahme die Zuverlässigkeit und Effizienz der verbauten Systeme zu gewährleisten und das Forschungsschiff für voraussichtlich mehr als eine Million Seemeilen zu rüsten, beauftragte die Briese Schifffahrts GmbH & Co. KG als Reeder erneut SAUTER Deutschland mit der Modernisierung der verbauten Technik.

„Nach mehr als 15 Jahren bestand die erste Herausforderung darin, einen Überblick über den Status des vorhandenen Materials zu erhalten“, erinnert sich Daniel Schäflein, Projektleiter bei Sauter-Cumulus. „Im Laufe der Jahre wurden hier eigenständig zahlreiche Anpassungen und Veränderungen vorgenommen, sodass wir nur begrenzt auf die Dokumentation der Erstinstallation aufbauen konnten.“

Im Zentrum des 2022 begonnenen Modernisierungsprojektes stand die Umrüstung auf das neue SAUTER Gebäudeautomationssystem modulo 6. Als Management- und Bedieneinrichtung (MBE) setzte der Spezialist auf eine moduWeb Vision, die vollen Zugriff auf die gesamte Anlage liefert. Dabei wurden auch bisher mit von Drittherstellern ausgestattete Nebensysteme gezielt auf SAUTER-Technik umgerüstet und so optimal eingebunden.

Als besondere Herausforderung des Projektes erwies sich ebenfalls der zeitliche Rahmen in Kombination mit den besonderen Voraussetzungen der Arbeit in einem schwimmenden „Gebäude“. Die Hauptinstallationsarbeiten erfolgten zwischen Ende März und Anfang Mai 2022. Für sieben Wochen lag die Maria S. Merian in der Werft vor Anker. Der insgesamt enge Zeitrahmen wurde für vielfältige Arbeiten genutzt, die parallel von unterschiedlichsten Gewerken durchgeführt wurden. Für die erfahrenen Service- und Inbetriebnahmetechniker von SAUTER erwiesen sich Faktoren wie die Lautstärke an Bord, die insgesamt beengten Verhältnisse eines Schiffes und der Zeitdruck als fordernde Arbeitsbedingungen. Seitens der neu verbauten Technik erweist sich das gewählte modulo 6 gleichermaßen bei der Installation als hochseetauglich: Federzugklemmen verhindern langfristig ein Lösen der Verbindungen, zum Beispiel durch andauernde Vibration. Darüber hinaus verzichtet moduWeb Vision auf Festplatten, Lüfter und andere sensible Bauteile, die durch die hohe mechanische Belastung Schaden nehmen könnten.

Unter besonderen Bedingungen bewiesen die von SAUTER vor Ort eingesetzten Fachkräfte Flexibilität und Belastbarkeit. Bildquelle: Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG

Für eine erforderliche Systemprüfung und weitere Anpassungen war eine anschließende Testfahrt unverzichtbar. Auch wenn diese nicht unter Extrembedingungen erfolgte, denen die Maria S. Merian im Forschungsbetrieb immer wieder ausgesetzt ist, demonstrierten die von SAUTER vor Ort eingesetzten Fachkräfte ebenfalls unter besonderen Bedingungen Flexibilität und Belastbarkeit. Sechs Tage auf See reichten trotz langer Arbeitstage nicht aus, um alle Arbeiten vollständig abzuschließen. Ein weiterer Einsatz auf See wurde deshalb schon frühzeitig geplant und fand im August 2022 auf einer Fahrt vom Starthafen im isländischen Reykjavík ausgehend statt. Bei Bedarf besteht weiterhin die Möglichkeit, auf die Anlagen ortsunabhängig per Remote Management zugreifen zu können.

„Ein Projekt wie die Arbeiten an der Maria S. Merian ist selbstverständlich für uns nicht alltäglich“, betont Schäflein. „Trotzdem hat sich einmal mehr gezeigt, was wir zu leisten in der Lage sind, egal ob mit festem Boden unter den Füßen oder bei für ‚Landratten‘ wie uns beachtlichem Seegang.“

 

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Am 20. November 2024 wurde der Hauptsitz von SAUTER Ziel eines Cybersicherheitsvorfalls. Die IT-Abteilung von SAUTER aktivierte sofort gut definierte, interne Notfallpläne. Alle IT-Systeme wurden vollständig isoliert und abgeschaltet, um eine Ausbreitung des Angriffs erfolgreich zu verhindern. Externe Cybersecurity-Experten und Datenforensiker begannen daraufhin, alle Systeme zu überprüfen und sicher wiederherzustellen. Dieser Prozess ist leider zeitaufwändig, aber absolut notwendig, um sicherzustellen, dass sich der Cyberangriff nicht zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzt.


Die Webseiten von SAUTER sind von den Notfallmassnahmen betroffen und stehen ab sofort wieder zur Verfügung.


Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass die Infrastrukturen unserer Kunden durch die Geräte von SAUTER in irgendeiner Weise kompromittiert wurden. Es scheint sich um einen opportunistischen Vorfall zu handeln, bei dem keine klar erkennbaren langfristigen Ziele oder systematische Angriffe verfolgt wurden. Die Situation lässt aktuell nicht darauf schliessen, dass es eine gezielte, nachhaltige Bedrohung für die betroffenen Systeme gibt.