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18. Oktober 2023 |

Wem gehören die Daten?

Intelligente Datennutzung ist heute der Schlüssel zu mehr Effizienz in vielen Bereichen der Industrie. Auch in der Gebäudetechnik kann Big Data viel Positives bewirken: Energieeffiziente Bewirtschaftung und mehr User-Komfort zum Beispiel – wenn wir das Vertrauen in die Technik nicht verspielen.

„Licht an!“ Einfach per Sprachbefehl Funktionen in seiner Wohnung zu steuern, ist ja eigentlich eine feine Sache. So recht durchsetzen konnte sich die digitale Assistenz dann aber doch nicht. Vielen war die Vorstellung, dass ein Mikrofon im Wohnzimmer Daten an einen Server in Übersee schickt, nicht so ganz geheuer. Hierzulande ist man in Sachen Datenschutz halt sehr sensibel – und das ist auch gut so.

Andererseits: Fundierte Entscheidungen kann man nur auf Basis fundierter Informationen treffen – diese nicht unbedingt neue Erkenntnis gilt genauso für das Gebäudemanagement. Deshalb haben wir zusammen mit dem Anbieter von Smart-Data-Lösungen MeteoViva eine Software für die bessere Planung und Umsetzung von ESG-Strategien für das Immobilienportfolio entwickelt. Nachdem mit nur wenigen Eingaben die Gebäude im Portfolio erfasst werden können, liefert das cloudbasierte Tool amanteia auf Basis von Lage, Nutzung sowie Technische Ausstattung und Bausubstanz eine erste Einschätzung des CO2-Fußabdrucks sowie eine Projektion der Entwicklung bis 2050. Eine Ergänzung durch Mess-, Nutzungs- und Gebäudedaten zur Verfeinerung der Projektion wird mit vielfältigen Importmöglichkeiten unterstützt.

Regelsysteme brauchen fundierte Daten

Automatisierte Regelsysteme treffen ebenfalls Entscheidungen – und brauchen dafür eine solide Datenbasis. Im energieeffizienten und nutzerfreundlichen Smart Building ist das Sammeln und Analysieren von Daten also auch der Schlüssel zum Erfolg. Hier braucht es eine präzise und umfassende Sensorik, für die Erfassung der Raumparameter – so weit, so gut.

Aber, und hier kommt der Datenschutz ins Spiel: Im Gebäude werden nicht nur physikalische Messwerte ermittelt. Es geht um Menschen. Angestellte oder Freelancer buchen heute via App einen Arbeitsplatz und bekommen dann eine Freischaltung für die Zugangskontrolle und einen Parkplatz in der Tiefgarage zugewiesen. Ganz einfach per Smartphone können Mitarbeitende Besprechungsräume reservieren oder das Raumklima einstellen. Aus den so gesammelten Daten gewinnt das Gebäudemanagement dann ein Gesamtbild über Raumausnutzung – eine wichtige Grundlage für die effiziente, bedarfsgerechte Bewirtschaftung. Komfort meets Effizienz – eine echte Win-win-Situation.

Der gläserne Gebäudenutzer?

Damit aus dem datenbasierten Gesamtbild jedoch nicht ein Persönlichkeitsprofil für den gläsernen User wird, gilt es klare Grenzen zu setzen. Sicher, die Versuchung wäre groß, einmal genauer nachzusehen, ob der Freelancer die sieben Stunden, die er abgerechnet hat, auch wirklich im Büro war; wer wann und wie lange in der Teeküche verweilt; ob die Kernzeit eingehalten wird. Dieser Versuchung gilt es zu widerstehen – sonst verspielen wir das Vertrauen in eine Technologie, die uns bei der Erreichung unserer Spar- und Klimaziele einen entscheidenden Schritt voranbringt.

Es stellen sich also Grundsatzfragen: Wem gehören die Daten? Dem Investor? Dem Vermieter? Dem Mieter? Und natürlich: Wie sicher sind die Daten? Klare Antworten geben hier die Datenschutzgesetze. Sie schränken ebenso in der Immobilienbranche die Nutzung von Informationen stark ein und machen unmissverständlich klar, dass wer Daten erhebt, auch für deren Sicherheit verantwortlich ist.

Zweckgebundene Nutzung ist entscheidend

Datenschutz ist weit mehr als Gesetzeskonformität: Gebäudeplaner und -betreiber müssen, schon im eigenen Interesse, alles dafür tun, dass persönliche Daten persönlich bleiben. Denn nichts wäre gefährlicher als das Negativimage vom Smart Building als „Datenkrake“. Daher gilt bei SAUTER der Grundsatz: Gesammelte Daten dienen der Gebäudeautomation und der Bewirtschaftung – und sonst nichts! Um Hacks und Datenmissbrauch von vornherein auszuschließen, werden sämtliche Zugänge wirksam abgesichert und alle Informationen verschlüsselt. Wir erheben nur relevante und erforderliche Daten und begrenzen deren Nutzung sehr restriktiv. Außerdem wird jede persönliche Information sofort gelöscht, wenn sie nicht mehr benötigt wird.

Wem gehören also die persönlichen Daten? Ganz klar: der Person! Und wenn wir sie uns von ihr ausleihen, dann tun wird das, um Ressourcen zu schonen, um Abhängigkeiten zu verringern, um die Umwelt zu schonen und unseren Lebensraum zu bewahren. Datenschutz im Gebäudemanagement nehmen wir sehr ernst. IT-Security steht bei SAUTER ganz oben auf der Agenda.

Damit Nutzerkomfort nicht mit Daten bezahlt werden muss.

Herzlichst

Ihr Werner Ottilinger, Geschäftsführer SAUTER Deutschland

 

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Am 20. November 2024 wurde der Hauptsitz von SAUTER Ziel eines Cybersicherheitsvorfalls. Die IT-Abteilung von SAUTER aktivierte sofort gut definierte, interne Notfallpläne. Alle IT-Systeme wurden vollständig isoliert und abgeschaltet, um eine Ausbreitung des Angriffs erfolgreich zu verhindern. Externe Cybersecurity-Experten und Datenforensiker begannen daraufhin, alle Systeme zu überprüfen und sicher wiederherzustellen. Dieser Prozess ist leider zeitaufwändig, aber absolut notwendig, um sicherzustellen, dass sich der Cyberangriff nicht zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzt.


Die Webseiten von SAUTER sind von den Notfallmassnahmen betroffen und stehen ab sofort wieder zur Verfügung.


Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass die Infrastrukturen unserer Kunden durch die Geräte von SAUTER in irgendeiner Weise kompromittiert wurden. Es scheint sich um einen opportunistischen Vorfall zu handeln, bei dem keine klar erkennbaren langfristigen Ziele oder systematische Angriffe verfolgt wurden. Die Situation lässt aktuell nicht darauf schliessen, dass es eine gezielte, nachhaltige Bedrohung für die betroffenen Systeme gibt.